Meine Hunde

Der erste Hund in meinem Leben war ein Magyar Viszlar namens Betyar.
Ein wunderbarer Familienhund, der meiner Schwester gehörte.

Als Jugendliche führte ich alle Hunde der Nachbarschaft aus.
Und die kleine Zwerg-Dackel Hündin Dixie der Nachbarin wurde von mir trainiert.

Erst als ich 1995 in die Niederlande ging, um dort zu Segeln kam Tijger in mein Leben.
Ein Kollege hatte einen Wurf reinrassiger Hafenmischlinge und ich übernahm einen davon.

Ich stand damals wie so viele auf dem Standpunkt: Der Hund hat zu tun, was ich sage und zu wissen, wer das Sagen hat.
Entsprechend war ich manchmal gar nicht sanft mit meinem Hund. Ich übte viel, auch viel mit Belohnung, aber wenn es dann mal nicht so lief, dann wurde auch an der Leine geruckt und manchmal auch recht heftig.

Heute schäme ich mich dafür. Vor allem weil ich Pädagogin bin und es besser hätte wissen müssen.

Tijger war ein eher ängstlicher Hund, da er das aber über aggressives Verhalten kompensierte, glaubte ich:
'So ein Macho!'
Also gab es Ärger.
Was war der Effekt:
Tijger bekam noch mehr Angst, wurde noch unsicherer und ich auch und irgendwann machte der Spaziergang keinen Spass mehr.

Zum Glück bekam ich den Tipp, nach einer Hundeschule zu suchen, die nach der Methode von Martin Gaus arbeitete.
Und so kam ich zu Jolien Schat in Hem.

Ich lernte über Sie das Trainieren über positive Verstärker kennen und eine Welt öffnete sich für mich.
Tijger und ich hatten endlich richtig Spass am Lernen und wir wurden ein tolles Team.

2009 kam Femke als kleiner Hund in mein Leben.
Sie ist eine Altdeutsche Hütehündin und entsprechend sehr schnell gestresst.
Irgendwie hatte sich in mein Gedankengut eingeschlichen: Unerwünschtes Verhalten muss man ignorieren.
Dadurch gab ich ihr viel zu wenig Information darüber, was ich wohl von ihr wollte und frustrierte sie dadurch sehr. Darüber hinaus, war die Umgebung, in der wir damals lebten für Femke viel zu aufregend.

Und so bauten wir gemeinsam Stress auf. Manchmal begann ich an der Trainingsmethode zu zweifeln, zumal ich mich sehr alleine damit fühlte.
Zum Glück lernte ich Dieter DegenUlli Lahme und Christina Sondermann kennen. Alle bestärkten mich auf meinem Weg und öffneten mir noch so manches Auge. 

Und so lehrten mich meine beiden Hunde sowie liebe und sehr fachkundige Menschen,

  • dass es immer noch positiver geht
  • dass man sogar in unerwünschtes Verhalten hineinkllcken kann und dass das besser ist als ignorieren
  • dass man ein Abruchsignal sehr freundlich aufbauen kann
  • dass 'Gucken dürfen' für Hütehunde ein toller Verstärker ist
  • dass Hunde keine Ausserirdischen sind, die die Weltherrschaft übernehmen wollen
  • dass das Lernen bei Hunden den gleichen Regeln folgt, wie bei Menschen, Affen, Delfinen und Aquariumfischen
  • dass Lernen über positive Verstärker nicht nur der sanfteste sondern auch der effektivste Weg zur Verhaltensänderung ist
  • und vor allem: wir denken über Belohnungen nach, Strafen tut das Leben schon genug!

Ich würde mich freuen, diese Erfahrungen mit Ihnen zu teilen und mein Wissen, das ich immer wieder über Fortbildungen erweitern darf, an Sie weiterzugeben.