Auf den Hund gekommen

Wie alles begann.

Lange habe ich mich gefragt, ob ich tatsächlich etwas zum Thema Hund beitragen soll. Ich, der Chris, der nicht mit Hunden kann! So hatte ich es über mich gesagt, und so wurde ich auch wahrgenommen. Damals, in der Vorhundezeit, vor 2006.

Ich hatte von Kindesbeinen an immer mit Katzen zu tun, lebte ich doch ländlich mit meinen Eltern und Großeltern, großem Garten, einige Jahre sogar noch mit Kaninchen und Hühnern. Die letzteren Geschöpfe dienten der Selbstversorgung, die Katzen sollten Mäuse fangen, taten sie auch, aber für mich waren sie Schmuse- und Kuscheltiere mit Sofabelegungserlaubnis. So geschah das alles in den 1960gern. 

Hunde gab es natürlich auch schon. Auf jedem Bauernhof gab es den Hofhund, meistens an der Kette, der Förster hatte Rauhaardackel, einige Jäger ihre Jagdhunde und ein Wanderschäfer hatte schwarze Hütehunde. 

Private Hundehaltung gab es kaum. Erinnern kann ich mich nur an den Langhhaardackel meines Großonkels. Den hab ich nur ausgehalten, weil er zur erweiterten Verwandtschaft gehörte, aber sein Bellen und Knurren hat mich damals nur genervt und auch ein wenig geängstigt. 

Dann war da noch die riesige Dogge von Herrn Weißnichmehr, mit mir damals tatsächlich auf Augenhöhe, die mir, begleitet von Lachen und blöden Kommentaren, durchs Gesicht schlabberte und mich sogar einmal von den Beinen holte. 

Ich glaube sie war der Grund dafür, dass ich Hundezungen nicht in meinem Gesicht haben möchte. Das übrigens bis heute, auch wenn sich sonst sehr vieles an meinem Verhältnis zu Hunden geändert hat.

Zu erwähnen wäre noch Asta, eine ausgemusterte Polizeihündin, deutscher Schäferhund, die als Zwinger und Hofhund bei unserem Nachbarn ihr Gnadenbrot gefunden hatte. Die kriegt übrigens demnächst noch ein eigenes Kapitel.

Im Rückblick muss ich sagen, richtig vielen Hunden bin ich überhaupt nicht begegnet, und wenn, dann habe ich einen Bogen um sie gemacht. Sie waren mir nicht angenehm und immer blieb ein wenig Unsicherheit und Angst. 

Zudem gefiel es mir gar nicht, dass die Menschen, ihre „Besten Freunde“ immer ganz schön angeblafft haben und sich auch nicht scheuten, ihre Kommandos mit Gewalt und Strafmaßnahmen durchzusetzen.

Gefragt, ob ich es nicht auch toll fände, einen Hund zu haben, war für mich sonnenklar:
„Was soll ich mich mit einem Tier umgeben, dass ich anplärre und in den Gehorsam pöbele, weil und wenn es nicht das tut, was ich will?“ 

Für mich war das damals sinnfrei, und es hat dann ja auch noch viele Jahre und vor allem zwei Hunde gebraucht das gründlich zu ändern.

So pole ich mich also jetzt mal kurz auf Gegenwart zurück und oute mich als jemand, der viel Freude an Mitgeschöpfen mit Fell hat und versucht Lebensfreude mit ihnen gemeinsam zu erleben.

Eine Katze habe ich zur Zeit nicht, plane auch keine für die nächste Zukunft ein. Aber ich lasse keine Gelegenheit aus mich draussen von ihnen beschmusen zu lassen, wenn sie es wollen und an  mir vorbei streichen.

Dafür bin ich seit Jahren ko-verantwortlich für eine tolle Hündin und erinnere mich sehr gerne an den lange schon verstorbenen Rüden, dessen Lebensabend ich mit gestalten durfte. 

Genau, Femke und Tijger sind die beiden, die mein Verhältnis zu Hunden richtig umgekrempelt haben, ohne dass ich jedoch vom Katzen- zum Hundemenschen geworden bin.
Überhaupt, wenn man sich einmal von der Vorstellung befreit, dass es solche Hunde- und Katzenmenschen tatsächlich gibt, eröffnet  das ungeahnte Möglichkeiten für Menschen, Hunde und Katzen. Da werde ich auch noch ausführlich zu schreiben.

Aber jetzt Tschüß bis zur nächsten Folge von: „Auf den Hund gekommen.“